Ab- und Ausleitungsverfahren

Ab- und Ausleitungsverfahren

Die Ab- und Ausleitungsverfahren, auch Aschnerfahren genannt (nach dem Wiener Gynäkologen B. Aschner), dienen der Entgiftung des Körpers. Das bedeutet, dass der Körper von Stoffwechselendprodukten oder Giftstoffen (Toxinen z.B. aus der Nahrung, Umwelt, etc.) gereinigt werden soll.

Ausleitungsverfahren, das Entfernen von „Giften“ gehören zu den etablierten Behandlungsverfahren der Naturheilkunde. Seit vielen Jahrhunderten ausgeübt, sind aber dennoch keine validen wissenschaftliche Studien zur Wirkung und Wirksamkeit vorhanden, weil sich wohl kaum Jemand die Mühe gemacht hat, sie zu erstellen.

Die Schulmedizin redet übrigens hier nicht von Giften, sondern von Stoffwechselzwischen- oder endprodukten und kennt demzufolge praktisch auch keine Ausleitungsverfahren. Das ist eine Terminologie, die sich in der Naturheilkunde etabliert hat, lange bevor es eine schulmedizinische Toxikologie gab. Deshalb verwenden wir diese Begriffe gerne weiter und begeben uns nicht in einen Terminologie-Streit.

Diesen Grundgedanken hat bereits einer der berühmten Ärzte des Mittelalters, Paracelsus, prägnant dargestellt:

„Wo die Natur einen Schmerz erzeugt, dort will sie schädliche Stoffe ausleeren. Und wo sie dies nicht selbst fertig bringt, dort mach‘ ein Loch in die Haut und lasse die schädlichen Stoffe heraus.“

Im Einzelnen sind dies interne und externe Verfahren.

Die interne Ausscheidung erfolgt über die Organe des Verdauungstraktes, der Leber, Nieren und Lymphe.

Externe Verfahren sind äußerliche, hautreizende Behandlungsverfahren, denn die Haut ist das größte Organ des Menschen. Sie schirmt uns von der Außenwelt ab, umhüllt uns und ist oft der Spiegel der Seele. Sie ist ein wichtiger Regulator im System Mensch.

Verfahren, die ich in meiner Praxis anwende sind:

Bei den internen Verfahren bediene ich mich der Mittel
– der Homöopathie und Pflanzenheilkunde
– der mikrobiologischen Therapie und
– der entsprechenden Ernährung.

Bei den externen Verfahren biete ich folgende an:

Baunscheidt-Verfahren

Hier werden mit Hilfe eines „Stichelgeräts“ kleine Hautöffnungen geschaffen, über die Stoffwechselprodukte und Giftstoffe entweichen können. Ein spezielles Öl regt die Durchblutung und den Lymphfluss an. Dies wirkt kräftigend und immunstärkend.

Eine schulmedizinische Anerkennung hat dieses Verfahren nicht, wissenschaftliche Beweise durch valide Studien zur Wirkung und Wirksamkeit wurden nie initiiert und damit auch nicht erbracht. Es gehört zur Erfahrungsheilkunde, zumal Baunscheidt auch kein Mediziner war.

Hydro-Therapie

Dies sind Bäder, Abreibungen, Güsse etc., die Sie selbst, nach vorheriger Anleitung, zu Hause ausführen können

Schröpfen

Durch die Verwendung von Saugglocken wird ein Unterdruck auf bestimmte Reflexzonen erzeugt und ein „Haut-Organ-Reiz“ ausgelöst. Dieser tritt in Form eines Blutergusses an die Hautoberfläche. Somit können krankheitsauslösende Stoffe schneller vom Lymph- und Blutsystem abtransportiert werden. Schmerzen und Verspannungen lassen sich damit lindern und die Selbstregulation des Körpers wird unterstützt.
Auch der Moment der Tiefenentspannung, der während der Schröpftherapie entsteht, dient dem Körper als Kurzregeneration.

Das Schröpfen ist der Schulmedizin durchaus bekannt, dort aber weitgehend in Vergessenheit geraten. Größere wissenschaftliche Studien zu diesem traditionellen Heilverfahren sind unbekannt.

Aderlass nach Hildegard von Bingen

Der Aderlass nach Hildegard von Bingen ist eine sehr milde Form der Blutreinigung und kann Heilungsprozesse einleiten. Insbesondere als ergänzende Maßnahme bei Durchblutungsstörungen, Bluthochdruck, nach Schlaganfall und Herzinfarkt sowie bei Fettstoffwechselstörungen und hormonellen Beschwerden in den Wechseljahren der Frau findet diese Blutreinigung erfolgreich Anwendung. Auch als vorsorgende Maßnahme zur Erhaltung der Gesundheit ist dieser „Hausputz“ 1- 2 Mal im Jahr geeignet.
Am 1.-6. Tag nach Vollmond wird in völlig nüchternem Zustand eine Blutmenge von 30-80 ml langsam abgenommen. Diese etwas mittelalterlich anmutende Regel begründete die heilige Hildegard damit, dass die Gifte bei abnehmendem Mond leichter über das Blut aus dem Körper gelangen. In den 3 nachfolgenden Tagen nach dem Aderlass ist eine leichte Diät zu berücksichtigen.

Blutegel-Therapie

Es werden speziell für medizinische Zwecke gezüchtete Egel verwendet, von denen keine Gefahr der Krankheitsübertragung ausgeht. Die entsogene Blutmenge entspricht einem sanften Aderlass, mit der das Blut- und Lymphsystem von Stoffwechselendprodukten befreit werden. Die spezielle Zusammensetzung des Egel- Speichels konnte bisher nicht vollständig pharmakologisch nachgebildet werden.

Auch wenn die Blutegel-Therapie zur Kernkompetenz der Naturheilkunde gehört und sich die Schulmedizin zunehmend für ihren therapeutischen Einsatz interessiert, sind noch nicht alle Anwendungsgebiete durch ausreichende valide wissenschaftliche Studien abgesichert.

Fragen Sie mich gerne!